Nichts Bleibt Wie Es War 2001
Der Eissturm
Und aus Regen kalt erwacht der Eissturm Diamantenstaub krönt die Nacht zu einem kalten Tränenmeer Kinderträume sterben Erwachsene leugnen ihre Zukunft der Traum erfriert durch bitterkalte Bittgebete Die wirre Jugend stiehlt so unbeholfen noch von Schuld befreite K¨¹sse von fremden Lippen, die nicht begehren nur nach Abenteuer schmecken kalt und feucht das Naß gefriert ungest¨¹m der Bruderkuß zum Plus und Minus der Zeitenwende der Unschuld ungest¨¹m beraubt allein - zu zweit allein verlassen... Die Alten k¨¹ssen abgeklärt schmecken ohne Neuland zu erkunden Ihre Zungen warten auf den letzten Kuß im Auto, auf dem Wasserbett allein - zu zweit allein verlassen... Ein letztes Mal der Eissturm fesselt ermahnt zur Stille verf¨¹hrt die Jugend sie sich selbst starre Ruhe ernährt den Morgen den die Nacht aus Sturm und Eis gebar. Ein totes Kind ein fast noch Kind das verloren schien ein zartes Paar vier Alte, keine Greise - wissen nichts Sie k¨¹ssen nicht Sie lieben nicht Sie schweigen... allein - zu zweit allein verlassen... Eissturm Die Sonne taut nur eins - das Eis der Sturm er schläft
Vermißter Traum
Das Wasser klar - befreit das Leben umschließt jetzt kalt - als Eis den Leib Ein Puppenkind - in blassem Rot-Ton erstickt im Eis - wie Zuckerguß Vermißter Traum - ich will jetzt tanzen im kalten Bach - ganz regungslos Vermißter Traum - will dich erträumen ein letztes Mal - mit mir /dir allein So s¨¹ß geträumt - doch ohne Freude niemals gesucht - und nie befreit Es kämft allein - gegen Narben mit blauen Lippen - der Mund einst rot Dem Glanz beraubt - ein kalter Körper die Zukunft friert - Pandora tanzt Sie holt die Puppen - die Kinderkörper ein Weinen fehlt - die Augen blind Vermißter Traum - ich will jetzt tanzen im kalten Bach - ganz regungslos Vermißter Traum - will dich erträumen ein letztes Mal - mit dir allein Vermißter Traum - ich will jetzt tanzen im kalten Bach - ganz regungslos Vermißter Traum - will dich erträumen ein letztes Mal - mit dir allein Kaputtgeliebt - zerstörte Seelen mißhandelt leer - so ohne Sinn Leergeliebt - verstörte Träume es ist kein Mensch - der keinem fehlt. Vermißter Traum - ich will jetzt tanzen im kalten Bach - ganz regungslos Vermißter Traum - will dich erträumen ein letztes Mal - mit dir allein Vermißter Traum - hör auf zu atmen sieh den Ast - den Baum , den Wald Vermißter Traum - will dich ber¨¹hren ein letztes Mal - bin ich allein
Ganz Still
So schwarz - So leer - Ganz still So schwarz - So leer - Ganz still Allein vom leeren Blick fixiert Erwartet er den Stern im Nichts Auf ein bekanntes Augenpaar Das in das Zimmer blickt Im schwarzen Fenster spiegelt sich Ein m¨¹rber Strauß einst leuchtend roter Rosen Sie duften nicht Die Nacht schluckt jede Wahrheit vor der T¨¹r Sie liebten sich ber¨¹hrten sich Und ruhten nach dem Sturm So schwarz - So leer - Ganz still So schwarz - So leer - Ganz still Kein Mondlicht weist ein Ziel im Nichts Der Raum begrenzt den Blick Die Freiheit ist so nah wie fern Der Schlaf ließ ihn allein zur¨¹ck Allein - nicht frei - allein So schwarz - So leer - Ganz still So schwarz - So leer - Ganz still Ein tiefer Blick gefriert das Glas Sein Bruderbild gleicht ihm aufs Haar Kein Augenblick bleibt regungslos Befreit die Wahrheit vor der T¨¹r So schwarz - So leer - Ganz still So schwarz - So leer - Ganz still ...und einen Mund der seinen Hunger stillt
Paradoxe Stille
hör den tropfen fallend rauschen f¨¹hl die sonne gr¨¹ß die haut sieh die blumen duftend schwebend alles schreit stille zeit paradoxe stille - die zeit erstick im farbenrausch paradoxe stille - die zeit verliert ihren halt im raum paradoxe stille - die zeit erstick im farbenrausch paradoxe stille - die zeit verliert ihren halt im raum nie wieder vorwärts schritt zur¨¹ck der mund verschlossen augenblick vernähte lippen glaube ich augen fragen warum ich paradoxe stille - die zeit erstick im farbenrausch paradoxe stille - die zeit verliert ihren halt im raum paradoxe stille - die zeit erstick im farbenrausch paradoxe stille - die zeit verliert ihren halt im raum entfernte haut nur bloßes leben jeder schreit gehört wird nichts niemand wartet keiner sieht warum jeder nur nicht ich paradoxe stille paradoxe stille - die zeit erstick im farbenrausch paradoxe stille - die zeit verliert ihren halt im raum paradoxe stille - die zeit erstick im farbenrausch paradoxe stille - die zeit verliert ihren halt im raum
Glasgarten
Wie aus Wasser geformt - erstarrt gesprungenes Lachen Elfenstimmen eilen zwischen den klaren Bl¨¹ten eisgleicher Äste glashafter Bäume Ob sie wohl Leben? Sie werfen keine Schatten nur gebrochene Bilder sie fächern das Licht Im Glasgarten verirrt sich die Zeit und bleibt als Moment erhalten Nur der Mond weist den Weg zum Morgen erlaubt der Sonne einen neuen Tag Im Glasgarten k¨¹ßt der Mond das Licht Nichts duftet geschmacklos die Frucht Wer genießt sie? Schön... Im Kristallglas verirrt sich das Licht Nur der Mond weist den Weg zum Morgen erlaubt der Sonne einen neuen Tag Im Glasgarten k¨¹ßt der Mond das Licht Die Blumen wirken spröde und starr wem sollte ich diese Kälte schenken die Leere zumuten unmöglich sie zu pfl¨¹cken sie zerspringen in abertausend Splitter winzige Kristalle die im Fallen singen den Atem der Elfen begleiten an jedes Ohr das bereit ist zu hören Nur der Mond weist den Weg zum Morgen erlaubt der Sonne einen neuen Tag Im Glasgarten k¨¹ßt der Mond das Licht wie alles - klar - glatt - rein wie alles - klar - glatt - rein
Nicht Bleibt Wie Es War
[bei diesem Text handelt es sich um eine detusche Bearbeitung des Textes "Shockwaved"/"Still Silent", Originaltext von Peter Spilles] Ein Vogel fliegt vorbei 2500 Fuß etwas fällt himmelblau in Zeitlupe lieblich und friedlich alles in Zeitlupe 2000 Fuß eine Stadt Sekunden werden Minuten die Zeit wartet tick tack tick tack sie fällt 1500 Fuß zwei Menschen ein letzter Kuß Z¨¹ndung Now nicht atmen ein Farbenspiel ein greller Blitz alles vergessen tausend Seelenfackeln die Hitzewelle tödlich glutheiß ein Atemzug ein heißer Atemzug giert nach Stille es scheint die Erde bebt ganz langsam ganz taub alles geschmolzen die Zeit stolpert bleibt kurz stehen Ein Haus ein Paar im Tod vereint verkohlt ein Schrei betäubt st¨¹rzt ins Dunkel tick tack tick tack Now! Shockwaved Nichts bleibt wie es war Geschoße aus Steine und Hagel aus Glas zerschneiden durchbohren Häuser st¨¹rzen begraben was war begraben was war Stille schwarze Wolken Vergangenheit und Gegenwart zersetzen sich keine Worte keine Stimme und kein Wissen die Zukunft fehlt... Now! Ein Feuersturm alles brennt selbst was nicht brennen d¨¹rfte es brennt ein Gl¨¹ck zu sterben die Fratze des Teufels die Macht der Menschlichkeit ist jetzt vorbei Now! Shockwaved Nichts bleibt wie es war Geschosse aus Steine und Hagel aus Glas zerschneiden durchbohren Häuser st¨¹rzen begraben was war begraben was war Stille
Himmelgrau
DIE DUMMHEIT GEDEIHT AUCH IM VAKUUM WENN NIEMAND FRAGT BLEIBT DIE ZUKUNFT STUMM VORBEI DAS SPIEL MIT TOTEN TRÄUMEN HIMMELGRAU - VERSTECKTES LICHT IN SICH AN SICH UM SICH SEHEN SICH BEWEGEN - HIMMELGRAU ARROGANTES EGODENKEN VORBILD LEUGNEN GEIST VERRENKEN SPRACHE SPUCKEN EIGEN NENNEN DOCH EIGENTLICH NUR ANDERER WORTE SINNZERKAUT ERBRECHEN HIMMELGRAU..... LICHTBILD - PASSBILD KOPFSCHUSS ALS DOKUMENT FÜR EIN PAAR JAHRE EXISTENZ HIER DER BEWEIS DIE LEGITIME ANTWORT AUF DEN FRAGENKATALOG DEM ZÖLLIBAT DER ALLMACHT KAIN IST SCHWUL UND ABEL TOT WÄR ES SO WÜRDE KEINER DENKEN DEN GEIST VERRENKEN AUF MENSCHEN SPUCKEN IM TODESKARRUSSEL ENTZÜCKT BESCHÜTZEN ICH BIN DAS FLEISCH AUF DEM GABENTISCH DER MACHT HIMMELGRAU..... MAGDALENA SCHLIEF MIT GOTTES SOHN DIE KIRCHE WELTLICH FRECHHEIT SIEGT NUR DURCH DULDUNG GEWALT TRIUMPHIERT EIN ENDLOSSCHWEIGEN DAS VIELKOPFBIEST DASS DAS HIRN ZERFRISST HASS IST NICHTS ALS EIN SCHREIENDES GEHIRN DAS VON SCHMERZEN GELÄHMT DAS DENKEN VERGISST UND DAS WISSEN ERSTICKT IM HIMMELGRAU TANZEN SCHWANGERE ENGEL MIT TOTEN KÖRPERN MISSBRAUCHTER KINDER DER TOD IST NUR EINE WAHRE LÜGE... HIMMELGRAU... ICH BIN DAS FLEISCH AUF DEM GABENTISCH DER MACHT HIMMELGRAU....
Ganz Sanft
So fern nur blind bemerkt man den eigenen Mut springt in die Leere und f¨¹llt sie mit Glut Kein Sturz nur ein Freifall umgeben von Gl¨¹ck ein Abschied vom Jetzt und eine lustvoller Blick Die Vergangenheit ruht das Neue noch fern die Wahrheit ist Liebe doch Neid ist ihr Kern Mit Haut offenbart sich betäubt so den Lärm der fallenden Körper tief st¨¹rzender Zeit Ganz sanft Ganz nah So fern So sanft Ganz nah So fern Ganz sanft so still ... So gebar die Hochmut den Fall die Eins und das Nichts die Zwietracht-Geschichte vom göttlichen Fall Ganz sanft Ganz nah So fern So sanft Ganz nah So fern Ganz sanft so still ... Die Drei fiel gemeinsam Liebkinder sind Engel? gegeißeltes Fleisch verfallen der Frucht Wer liebt die Eins Die Buße als Tugend Die Drei ist ein Engel ein Mensch und Dein Gott Ganz sanft Ganz nah So fern So sanft Ganz nah So fern Ganz sanft so still ...
Rotleuchtende Einst Weiße Engel
5 Mai 2000 und... 7 in Reihe 7 Mal geboren 7 Jahre lang Zeitgleich sterben Siegel brechen Posaunen br¨¹llen begr¨¹ßen rotleuchtende einst weiße Engel Rotleuchtende einst weiße Engel f¨¹hren ihr Schwert zerschlagen die Pforten vergreisen die Welt entleeren das Leben verklären die Sicht ersetzen mit Stille mit Steinen die Frucht säen die Seuchen und ernten den Tod rotleuchtende einst weiße Engel zweifeln... Rotleuchtende einst weiße Engel schreiben mit Galle das Buch ihrer Not proben den Aufstand entwerten das Buch entfliehen den Wolken entkommen dem Licht erblinden in Weisheit die Unschuld erbricht Von Wahrheit durchbohrte rotleuchtende einst weiße Engel st¨¹rzen Rotleuchtende einst weiße Engel gefallene Reinheit stille - und leere Seiten im vorletzten Buch
Fleischschuld
Auch wenn dieser Raum sicherlich schon unzählige Schreie beheimatet hat, so sind es immer wieder die wimmernden Laute von Kindern, die das Grauen, der bei der Bestrafung anwesenden Zeugen, geistig ¨¹berwuchern. Kleine Finger umfassen vorsichtig das dreieckige, rasierklingenscharfe Messer und treiben es in das eigene Fleisch. Jedes Kind versucht zuerst sich schonend zu bestrafen, doch das Gesetz fordert immer die korrekte Einhaltung des Tributes an eigenem Fleisch. Was zählt ist jene blutige Masse bestraften Lebens, welches auf der Waage zu Protokoll genommen werden kann. Sch¨¹rfwunden wiegen nichts, nur rohes Fleisch, Haut, Knochen und Fettgewebe gelten als S¨¹hneopfer. Je schwerer die Tat im Angesicht der Staatsgewalt, um so tiefer muß der Delinquent die Dreieckklinge in den eigenen Körper treiben. Die Selbstverst¨¹mmelung ist neben unterschiedlichen Formen der Todesstrafe die einzige Form der S¨¹hne. Egal ob Mann, Frau, Kind oder Greis, das Gesetz trifft jeden. Bei Diebstahl von Lebensmitteln, oder Konspiration ist die Fleischs¨¹hne oft so groß, daß der Verurteilte an seinem eigenen Körper Amputationen vornehmen muß. Es ist schon ein bizarrer Anblick, wenn Kinder ihre kleinen Ärmchen vom Körper abtrennen um f¨¹r ein gestohlenes St¨¹ck Brot oder eine Konserve Obst zu s¨¹hnen. Schon so manch Zwölfjähriger mußte mit seinen Unterschenkeln f¨¹r eine unbedachte Äußerung auf dem Hof einer Erziehungsanstalt bezahlen. Gerechte Schreie gab es nur selten, denn eine Schuld nachzuweisen fiel den Behörden viel leichter, als es den Delinquenten möglich war, ihre Unschuld zu beweisen. Die Gesellschaft wollte S¨¹hne, und viele Menschen genossen es sogar, den Bestrafungen beizuwohnen. Bei Kindern mußten die Menschen fast immer gezwungen werden, der Tilgung der Fleischschuld beizuwohnen. Die Menschen betrachteten lieber die blauen Bilder, die das Grauen mundgerecht und steril frei Haus lieferten. Und das alles in einer Gesellschaft von Vegetariern, denn Tiere gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Es war irgendwann unmöglich geworden, mit der vorhandenen pflanzlichen Nahrung, Mensch und Tier das Überleben zu gewährleisten. Das Tier starb vor dem Menschen aus, wer hätte das gedacht, doch ein Großteil der Bevölkerung trat daf¨¹r an seine Stelle. Amputationen ¨¹berlebten nur wenige Erwachsene und kaum ein Kind, es sei denn die eigene Mutter oder ein sonstiger naher Verwandter ¨¹bernahm einen Teil der Fleischschuld, durch Verst¨¹mmelung des eigenen Körpers. Eine Gnade, die aber nur Kindern und Schwangeren gewährt wurde. Letztere konnten ihre Schuld auch mit dem Fleisch ihres ungeborenen Lebens s¨¹hnen. Mit Schmerzen zu bezahlen? Ein St¨¹ck Fleisch eigenhändig aus dem eigenen Körper schneiden. Mit seinem Leib zu s¨¹hnen, f¨¹r Taten oder auch nur ausgesprochene Gedanken. Ethisch degenerierten Kindern gehen irgendwann mit ihrem Kollektiv zugrunde.
Zimmer 34
Grau in Grau - die Warteschleife im Hotel und das Hotel. Grau in Grau. In der Halle warten Menschen. Brauchen keine M¨¹nder, keine Augen. Uninteressierte glasige Blicke. Vergeistigt - farbenblind. Betretenes Schweigen. Kein Blick verfolgt mich. Keiner gr¨¹ßt und kein Gast frägt. An der Rezeption gebe ich ¨¹ber eine Tastatur meinen Wunsch ein: Ein graues Zimmer ohne Fr¨¹hst¨¹ck. Ich zahle mit Plastik. Meine Hand entnimmt einem sich öffnenden Schubfach einen Schl¨¹ssel. Zimmer 34. Dritter Stock. Die zweite T¨¹r links, oder war es rechts? Was stand eigentlich sonst noch auf dem Display, als meine Buchung bestätigt wurde? Sicher nichts Wichtiges. Der Drucker hätte es sicherlich ausgespuckt. Gleichzeitig mit dem Schl¨¹ssel. Meinem Schl¨¹ssel. Die Aluminiumt¨¹r des Aufzugs öffnet sich . Ich betrete den Fahrstuhl allein. Als einziger Gast. Die Unentschlossenen bleiben zur¨¹ck. Sie sehen nicht. Sie sprechen nicht. Sie denken nicht. Machen keine Fehler. Zumindest glauben sie das. Der Fahrstuhl bewegt sich. Einen halben Gedanken weiter öffnet sich das Aluminium. Ein leerer Gang . Ich zähle die Schritte Eins Zwei Drei Vier F¨¹nf... Leider in die falsche Richtung. Es hieß doch links. F¨¹nf Schritte. Den Weg zur¨¹ck. Mit zehn weiteren erreiche ich mein Zimmer. Nr. 34. Vor der T¨¹r. Der Schl¨¹ssel... Hinter der T¨¹r. Kein Teppich. Nur hellgraue Kacheln. An Boden und Wänden. Leicht zu reinigen. Der Raum ist viel zu grell. Unangenehm hell. Aber leicht zu reinigen. Neonlicht macht häßlich. Obwohl mich keiner sieht. Es macht unvorteilhaft. Es ist zu ehrlich. Das Neonlicht. Aber praktisch. F¨¹r das Reinigungspersonal. Kein Fenster. Kein Tageslicht. Kein Lebendlicht. Im Bad geht gar kein Licht. Im Spiegel sehe ich besser aus als bef¨¹rchtet. Das Licht bleibt vor der T¨¹r des Badezimmers. Die Wahrheit wartet ab. Verliert ihren Schrecken. Ich ziehe mich aus. Nehme ein Bad. Bis auf das warme Wasser f¨¹hle ich nichts. Wie angenehm Wieder im Zimmer. Die Wahrheit wartet. Lässt sich nicht verscheuchen. Ein Stuhl aus Plastik. Kein Tisch. Ein Bett mit Plastiklaken Keine Decke. Aber ein abwaschbares Kissen. F¨¹r Menschen die es bequem haben wollen. Typisch eingerichtet. Eben ein graues Zimmer ohne Fr¨¹hst¨¹ck. Ein dunkelgraues Telefon. Am Boden neben dem Bett. F¨¹r die Unentschlossenen. Von Außen nicht erreichbar. Daneben eine graue Schachtel. Es ist zu hell. Ich stelle mich auf den Plasikstuhl. Drehe zwei der drei Neonröhren aus der Halterung. Angenehmer. Aber bei weitem nicht gem¨¹tlich. Effektiv. Leicht zu reinigen. Ich setze mich auf den Stuhl. Schaue zum Telefon. Fixiere die Schachtel. Atme bewußt ein und aus. Blicke zur¨¹ck auf einen Abschnitt Leben. Noch einmal bewußt erleben. Vielleicht auch genießen. Die Schachtel. Ich stehe auf. Öffne die Schachtel. Setze mich auf den Stuhl. Schlucke einen bunten Cocktail. Tabletten und Kapseln. Geschmacklos. Sie waren das einzige bunte in diesem Raum. In diesem Hotel. Die Wirkung färbt den Verstand. Sind Farben schön ? Machen sie Spaß? Ich warte während ich denke. Ich höre auf zu denken. Warte weiter. Der Raum wird größer. Grau schimmert gr¨¹n. Ich werde unruhig. Kann meinen Herzschlag sp¨¹ren. Die Unordnung in meinem Körper. Die Decke schimmert bläulich. Irgendwie angenehm. So blau. Der Raum verliert jede Form. Jede Wand, die Decke. Alles scheint zu leben. Meine Augen verirren sich. Ich schließe sie. Habe Probleme zu sitzen. Sp¨¹re keinen Stuhl. Keinen Boden. Keine F¨¹ße. Ich merke wie ich falle. Mein Kopf schlägt auf. Schmerzfrei. Der Boden ist doch noch anwesend. Aber nicht sp¨¹rbar. Nicht f¨¹r meinen Kopf. Mein Blut ist leuchtend Rot. Irgendwie k¨¹nstlich. Leuchtend Rot. Leicht zu reinigen Geändert hat sich nichts
Nur Ein Narr
Genau betrachten nicht blind stolpern die Zeit betr¨¹gen Unbegreiflich unsere Existenz deren Bedeutung Nicht Erinnerungen kaufen Die Unendlichkeit wäre fast erreicht doch zu welchem Preis? Die Neugier der Entdeckertrieb Fleisch und Geist egal ob fremd ob Eigentum nur eins - genießen die nächste Generation mit Eigenfleisch bereichern Doch...warum entdecken wenn Manipulieren vor dem Lernen käme? Wer wird wohl Neues im scheinbar leeren All entdecken wollen anstatt unendlich jung vom Wissen zu naschen ? Ein Moment f¨¹r die Ewigkeit Ein Platz im Tagebuch Ein Abenteuer Nur ein Spiel Ein Sprung im Zirkuszelt der weisen Greise Wer verjagt wen? Das Kind den Mann Der Mann das Kind? In einem Geist vereint auf Zeit Nicht ewig Menschen streiten sich fast immer nur um Nahrung oder Lustgewinn? Die Zeit betr¨¹gen Irgendwann schlägt die Zeit zur¨¹ck und fesselt den Verstand an die Vergangenheit Das Gestern wird vom Zauber junger Jahre verdrängt Die Zukunft hat noch keinen Geschmack Keine Farbe Kein Gesicht War das wirklich alles? Frißt die Zeit meine Träume? Ich torkel durch ein Feuerwerk aus menschlicher Unmenschlichkeit bleibt ein Mann auch Kind Sag Ja - nicht Nein Nur ein Narr betr¨¹gt die Zeit War das wirklich alles?
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Was War Bleibt
Was war bleibt... Was ist scheint... Nie erreicht! Es sucht und findet nur einen neuen Tag... Es schenkt und... nimmt... Es liebt und... tötet...schreit! schreit! Es sucht das Opfer um sich als Täter zu offenbaren... Weder schuld noch schuldlos... Im Rollenspiel verloren scheint das Maß das bleibt nur ein Trugbild... Nicht existent... doch maßgebend... Was war bleibt... Was ist scheint... Nie erreicht!
Schreiheit
Schweiger fordern oder mahnen werden immer ¨¹berhört Freie mahnen oder fordern wiegen sich in Sicherheit Schreiheit - Freiheit - Feigheit Feige schlagen oder betteln ¨¹ben sich in Duldsamkeit Greise wissen und verschweigen heucheln stumm Vergeßlichkeit Schreiheit - Freiheit - Feigheit Freie mahnen oder fordern wiegen sich in Sicherheit Geile schreien oder stöhnen aalen sich in Bigottheit Schweiger töten oder foltern werden immer ¨¹berhört Freie foltern oder töten stören ihre Sicherheit Menschen schweigen oder schreien selten nur aus Menschlichkeit Schreiheit - Freiheit - Menschheit
Mensch Sein
Atmen F¨¹hlen Schmecken - vom Instinkt beseelt Sehen Greifen Hören - Individum bestimmt Mensch sein Frei sein Freigeist Freiheit Sitzen Krabbeln Laufen - Ringelrei im Sinn Lernen Sprechen Lesen - Wissensdurst gestillt Mensch sein Frei sein Freigeist Freiheit Vertrauen K¨¹ssen Lieben - Zweisamkeit bestimmt Verzeihen Geben Nehmen - Mensch sein unbestimmt Mensch sein Frei sein Freigeist Freiheit Schluß!