Das Sterben Ist ästhetisch Bunt 1992
Das Sterben Ist ästhetisch Bunt
Das Sterben ist ästhetisch bunt Klar sucht die Kälte geleitet vom Wind nach verborgenen Winkeln. Durchstöbert ungesch¨¹tzte Orte Sucht und sieht die Sucht nach Wärme - Sie wird gänzlich ignoriert. Die Metamorphose zu brauner Erde begonnen Das fr¨¹he Eis bildet einen zarten Schutz - Die Kälte sch¨¹tzt vor zu viel Kälte. Der Wind dirigiert den Reigen entfacht den bunten Todestanz kein Blut und kein Schrei wird laut Die Luft bleibt klar kein s¨¹ßer Duft ist wahrnehmbar es ist still Die Zeit zu träumen.
Unbekannter Soldat
Durch die Binde die Sicht genommen Die Angst bleibt Auf der Flucht vor dem Trauma Vom Bruder gefangen Verurteilt als feige beschimpft Das Trauma wird zum Alptraum ... Nein ! Ich warte darauf, Daß die Kugeln meinen Brustkorb zerfetzen Sich in meinen Körper graben Sie wollen die H¨¹lle öffnen Die Idee vom Leben ausmerzen Ich höre das Entsichern der Gewehre Bald den Befehl zu töten Nein ! Ich verabschiede mich still Ich möchte leben Nur weiter leben ... Ich falle tief Legt an ! Gebt Feuer !
Der Kerker
Der Schrei verhallt getragen vom Wind gef¨¹hrt um irgendwo zu gespenstisch- nebeligen Geträum zu transponieren. Geschmeidiger Ausbruch der entfesselten Angst entflohen aus dem Kerker dessen Moder deinen Verstand verwesen ließ. Die kleinen lieblichen Nager die mit dir deinen faulen Fraß teilten jene nacktschwänzigen Kreaturen in deren Fell sich der Virus des Verfalls befand. Der graubröckelnde Putz der keine Antwort gab all die Jahre schwieg in der jede Stunde wie eine nie endende Ewigkeit dir schien. Das Stroh das längst nicht mehre nach Freiheit roch - durch Schweiß und Kot in garstgen Mist verwandelt wurde. - Behaftet mit ¨¹belriechender Sieche. Das rostge Eisen das braunrote Oxat das sich Tag f¨¹r Tag immer mehr mit deiner Haut verband ... Nichts ließ dich los es schien als hörtest nur du deine Worte obwohl du gar nichts sprachst.
Ich Möchte Nicht Länger
... mein Freund ... Das Leben war kurz er starb in meinen Armen sein Leib war naß die Augen angsterf¨¹llt geöffnet leere starre Pupillen spiegelten meine eigene Angst Ich sah den Tod lächeln ... meine Eltern ... Die zähe Lache geronn langsam meine Liebe kam zu spät die klaffenden Wunden an den Häuptern schelmisch grinsend sprudelte das Blut und in der Blutlache spiegelte sich erneut meine eigene Angst Ich sah den Tod lächeln Wir gehen eine T¨¹r weiter in das Kinderzimmer ... mein Kind ... Plötzlich war es still aus der Wiege drang kein Laut kein Atemzug aspirierte das Leben nur eine Träne rann aus den geschlossenen Augen in ihr spiegelte sich erneut meine eigene Angst Ich sah den Tod lächeln Ich möchte nicht länger mit der Angst vor dem Sterben leben. Die Kacheln frösteln weiß den Hauch des Winters obwohl es warm ist zittere ich vor Kälte meine Hand erhält den Befehl zu greifen Wasserflecken stören die Reinheit der weißen Kacheln Wer sie wohl angefertigt hat ? Die Lampe gibt nur wenig Licht trotzdem ist es grill mein Spiegel ist längst zerbrochen nur diese Scherbe ist geblieben leicht liegt sie in meiner Hand scharfkantig - gleichzeitig spiegelglatt und wieder spiegelt sich meine eigene Angst Ich seh den Tod zum letzten Mal lächeln Die zweite Eigenschaft dringt in meine Kehle röchelnd wird mir die Angst genommen Ich sehe den Tod lächeln ...
Die Letzte Nacht
Gef¨¹hrt zum Altar - mit der fahlen Hand vereinigt vom Schein des Sterbens unklar ausgeleuchtet. Die Musik ist traurig - die Gäste tragen schwarz zeigen Tränen ... Die Zeremonie ist festgelegt. Uns bleibt nur die eine Nacht zum träumen, dann nur die Erinnerung. Mein Gef¨¹hl zu Dir steuert meine Tat. Du liegst neben mir mit starrem Blick - doch nicht die Angst ließ Dich erstarren ! Die Sehnsucht nach Deiner weißen Haut läßt meine Hände ¨¹ber Deinen Körper gleiten - zart und kalt, zart und kalt ... Jeder Zentimeter zieht mich in Deinen Bann Wie lange sehnte ich mich nach Deinem Leib. Langsam versinke ich im Strudel meiner Sehnsucht - entf¨¹hrt aus der Realität. Kuß um Kuß verschwindet jedes Ufer am Strom der Lust. Deine k¨¹hlen Glieder deren Haut von meiner Zunge mit Speichel benetzt zum Glanz des toten Lebens erbl¨¹ht - schmiegen sich an mich, schmiegen sich an mich ... Die Nähe schmilzt zur Vereinigung bestimmt von mir der Rhythmus allein von mir, allein von mir ... langsam reibt sich Haut an Haut schmiegt sich Körper an Körper - Ein sexueller Monolog, der nie Fr¨¹chte tragen wird, denn .. Nur die Lust ist mein Gewinn alles andere Verlust Anfang und Ende in einem Aufzug. Wenn ich meine Umarmung von Dir löse ist das Ufer wieder nah die Zeit gekommen Dich zur¨¹ck zu geben Es fällt schwer Dich frei zu geben. Keine Nacht länger ist mehr möglich Der Zerfall setzt bereits ein. Gef¨¹hrt zum Altar ...
Kaltes Licht
Der Mond weiß allein mit seinem kalten Licht die Welt in fahlem Schein zu zeichnen Allein das kalte Licht ergötzt den Mörder bei seiner Tat. In seinem Schein - seine Kinder rufen ihn - ihre Mutter die ihrem Vater gleicht eins sind. Der Staub reflecktiert das gedachte Wort zu Licht Weißer Glanz der Wärme Armut schleicht sich in die Dunkelheit. Mißbraucht vom bösen Zauber h¨¹tet er die Nacht welche tiefschwarz sein Licht gierig verzehrt um den dunklen Mächten Schutz zu gewähren. Das Unsichtbare bleibt erhalten nicht sichtbar - aber hier und dort hört man seinen kalten Atem geifern gemengt mit Gedanken die man besser nie gedacht in die Vergessenheit gedrängt dort gelöst vom Wissen verwesen läßt.
Koma
Ich sp¨¹re die Ber¨¹hrung nehme Worte war sehe den Wechsel der Situation kann denken völlig klar. Der graue Schleier hat sich längst gehoben das Neonlicht schmerzt Tag und Nacht der Wechsel ist kaum wahrnehmbar. Der Versuch ein Wort zu formen schlägt kläglich fehl die Lippen können nicht gehorchen sie erhalten keinen Befehl. - die Schwelle zum Nichts gefesselt am Jetzt es erwartet dich Koma - die Schwelle zum Nichts gefesselt am Jetzt es erwartet dich ... Keine Faser meines Körpers setzt ein Signal Kein Wort verläßt meinen Mund Keine Geste zeigt mein Leben - Die Absicht bleibt verschlossen in meines Körpers Grab ein Grab das lebt mit einer Seele die stirbt. Lebendig begraben im eignen Fleisch Das Bewußtsein vorhanden - Die Maschinen funktionieren gut Sie erhalten das Leben Erleichtern das Atmen Aber nicht das Sterben - Das Leid bleibt erhalten Die Schmerzen auch Denn niemand weiß von diesem Schmerz Nur ich - Doch ich kann nicht schreien Auch nicht weinen Nur f¨¹hlen Nein ich darf nicht weinen, nur leiden -die Schwelle zum Nichts gefesselt am Jetzt es erwartet dich Koma ...
Keine Lösung
Es gibt keine Lösung keinen Ausweg keinen Sinn. Wo liegt die Hoffnung ? Warum geboren - noch nicht tot ? Sieh das Korn ! Es fällt Wo ist die Antwort auf die Frage ? Von wem gestellt ? Was folgt auf den Morgen ? Spiegelsplitter Niemand ist anwesend Die Einsamkeit hat sich verbissen Es gibt keine ... Aber das kennen wir ja schon Der Mangel blutet Es gibt keine Lösung keinen Ausweg keine Sinn.